Was Geriatrie ist.Text öffnenText schliessen

Der betagte und alte Mensch steht im Mittelpunkt des medizinischen Faches Geriatrie.

Die Geriatrie (Altersheilkunde) befasst sich mit der akuten, chronischen, rehabilitativen und präventiven Behandlung und Pflege der Betroffenen und schliesst die Begleitung am Lebensende mit ein.

Bei geriatrischen Patienten liegen überdurchschnittlich häufig mehrere Leiden gleichzeitig vor und es drohen die Verschlechterung der Lebensqualität und der Verlust von Souveränität.

Vorrangiges Ziel der geriatrischen Behandlung ist es, die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten so gut und so lange wie möglich zu bewahren, vor allem, ihnen ihre Selbstständigkeit, Mobilität und Souveränität zu erhalten.

Dank dem medizinischen Fortschritt steigt die durchschnittliche Lebenserwartung; immer mehr Menschen werden gegen 100 Jahre alt. «Allzu langes Leben» ist wegen der damit einhergehenden Beschwerlichkeiten aber auch oft mit negativen Gefühlen verbunden. Depressive Verstimmung, sinkender Lebensmut und die Frage nach dem Sinn machen es oft zusätzlich schwer, Gebrechen und Beschwerden «auszuhalten». Neben körperlichen und seelischen Leiden treten oft auf kognitive Störungen – Demenz – auf, was schwere Belastungen für den Kranken, aber auch für seine Familie auslösen kann. Aus all diesen Gründen muss die Geriatrie in besonderer Weise den Menschen in seiner Gesamtheit und sein soziales Umfeld in den Blick nehmen.

Was palliative Betreuung ist.Text öffnenText schliessen

Der Begriff palliative Betreuung (Palliative Care) kommt vom lateinischen Wort «pallium» – «Mantel». Der sterbende Mensch soll sich wie von einem schützenden Mantel umgeben fühlen: sicher, umsorgt und geborgen.

Wenn das Leben eines Menschen absehbar zu Ende geht, stehen er und seine Umgebung in einer einzigartig-unumkehrbaren Situation, wie sie intimer nicht sein kann. Selbstbestimmung und Würde stehen dann in ganz besonderer Weise im Vordergrund. Religiöse Zugehörigkeit und kultureller Hintergrund müssen respektiert werden.

Die Medizin als Heilberuf kommt an ihre Grenze. Aber sie gelangt nicht ans Ende ihrer Möglichkeiten zu helfen. Sie wird zur Palliativen Betreuung, die die Endlichkeit des Lebens akzeptiert. Der Palliativmediziner wird am Lebensende zu einem Begleiter, der es versteht, das medizinisch Nötigste zu tun, um die Symptome zu lindern. Der Eintritt des Todes wird weder beschleunigt noch hinausgezögert. Palliative Betreuung ist vernetzte Teamarbeit speziell ausgebildeter und geschulter Menschen aus verschiedenen Dienstleistungsbereichen. Sie wird dem Sterbenden wenn möglich zu Hause in der vertrauten Umgebung geboten.

Ein wichtiges Anliegen ist auch die Entlastung und Begleitung der Angehörigen. Trauer wird durch bewusstes Erleben und Verarbeiten in der palliativen Betreuung «gesund» bewältigt.

Massgebend sind die Leitlinien der Schweizerischen Palliativgesellschaft.

Was Sache ist.Text öffnenText schliessen

Wünsche und Tatsachen zum Thema Alter, Krankheit und Tod:

  • Gemäss einer Befragung, die das Bundesamt für Gesundheit durchgeführt hat, wünschen sich 75% der Befragten zu Hause sterben zu können. – Tatsächlich sterben die meisten Menschen im Alters- und Pflegeheim oder im Spital.
  • 90% der Befragten halten Palliative Care für notwendig.
  • 75% äusserten, dass sie das Angebot der Palliative Care eines Tages gerne nutzen würden.
  • Die Mehrheit der Bevölkerung der Schweiz stirbt nach einer über längere Zeit hinweg langsam zunehmenden Pflegebedürftigkeit.
  • Heute sterben in der Schweiz jährlich zirka 60'000 Menschen jeden Alters. Bis ins Jahr 2050 wird diese Zahl auf 90'000 ansteigen.
  • In Zukunft wird eine grössere Zahl Menschen in der letzten Phase des Lebens mehr Betreuung benötigen.